Die vergessenen Grundwassermessstellen Teil 1
Im Statusbericht 1 zur Deponie Ihlenberg des Geologischen Landesamt Mecklenburg Vorpommern heißt es:
1987- 1990 in 32 Fällen über dem Sanierungsrichtwert von 200µg/l mit dem Maximalwert von 7500 µg/l. Dies betrifft auch die Grundwassermessstellen P13, P17, P23 und P32 aus dem tieferen Quartär und P37 aus dem tiefsten Quartär.. Diese Vergiftung lag also bis zum 37fachen über dem Sanierungsrichtwert!
Nun stellt sich die Frage, welche Werte werden heute ist an diesen Messstellen gefunden und wurde das vergiftete Grundwasser saniert? Auch wenn Sie es kaum glauben werden: diese Messstellen wurden nie wieder beprobt, Sie wurden schlichtweg ab- bzw. überbaut. So entzog sich der Deponie betrieb einer weiteren Kontrolle und seine Grundwassermonitoring war wieder in Ordnung. Als nach der Wende 1990 diese Vergiftungen bekannt wurden, verlangten die Aufsichtsbehörden nicht etwa an gleicher Stelle der alten Pegel neue, nein, man verlegte sich darauf die Vergiftung mit Blei dem Pegelmaterial zuzuschreiben und stellte der Deponie Ihlenberg auch damit einen Freifahrtschein für die Zukunft aus. Nun ist aber die Frage erlaubt, falls die These zutreffen sollte: wie qualifiziert ist ein Giftmülldeponiebetreiber, giftigste Stoffe aus aller Welt zu vergraben, wenn er bleihaltige Messpegel verbaut. Dem Grundwasser war damit natürlich auch nicht geholfen, denn die Vergiftung mit Blei bis in tiefste Grundwasser ist nachgewiesen, ob dies nun durch Sickerwasser oder Bleirohre kam. Nebenbei sollte noch angemerkt werden, dass Gutachter feststellten, dass diese Pegel derart schlecht zurückgebaut wurden, dass dadurch weitere Kontaminationsmöglichkeiten in den Untergrund geschaffen wurden.